Moseley-Gesetz  (Praxisteil)                                
 
Geräte und Aufbau

Am-241, Cs-137
1 Szintillationszähler
1 Detektor-Ausgangsstufe
1 Hochspannungsnetzgerät
1 CAP-Interface oder VKA-Cassy
Verbindungs- und Übergangskabel
Stativmaterial und Muffen
Kollimatorhülse
Verschiedene Elemente (von Z = 30 bis Z = 60) 
oder deren Salze.

Ziele
1. Aufnahme des VKA-Energiespektrums von Am-241.
2. Eichung der Energieskala.
3. Aufnahme und Auswertung verschiedener Röntgenfluoreszenzlinien.

Erweiterung
1. Bestätigung des Moseley-Gesetzes.
2. Bestimmung von unbekannten Substanzen durch Ermittlung der Ordnungszahl.

Durchführung
Die drei Anschlußkabel der Detektor-Ausgangsstufe werden mit dem CAP-Interface und der Hochspannungs-versorgung verbunden. (BNC-Stecker an die Vorderseite des CAP-Interfaces (VKA-Buchse) ; 5-poligen Stecker auf der Rückseite des CAP-Interfaces anschließen; das Koax-Kabel mit Schraubverschluß wird mit der Hochspannungsversorgung 1,5 kV verbunden.
Bei Verwendung des VKA-CASSYs wird lediglich der Szintillationszähler eingesetzt und die Hochspannungsversorgung mit dem VKA-CASSY verbunden. Geräte (CAP, Hochspannungsversorgung, Computer) einschalten und das Programm VKA starten.
Es ist die Verwendung des CAP-3 Interfaces, als auch der Einsatz des VKA-CASSYs möglich.

Anregungen zur Arbeit
1. Nehmen Sie das Am-241-Spektrum auf. Hierfür wird der Strahlerstift direkt auf den Szintillationszählerkristall gerichtet. (Hochspannung auf U @ 850 V einstellen, so daß der Photopeak von Am-241 am rechten Rand des Spektrums dargestellt wird.)
2. Anordnung nun gemäß Abbildung1 wählen. Durch Austausch der verschiedenen (zunächst bekanntes Z) Substanzen wird die jeweilige Röntgenfluoreszenzlinie aufgenommen (dabei die Meßzeit länger wählen).
Die Eichung der Energieskala erfolgt zweckmäßig einerseits mit dem Photopeak von Am-241 bei 59,5 keV; andererseits mit der bekannten und deutlich ausgeprägten K-Linie von Zirkon (Wk =16,0 keV).
3. Die Energiewerte von weiteren K-Linien sind zu bestimmen (geeignete Substanzen: Ag, Sn, Ba, Te usw.).

Zusätzliche Gesichtspunkte
1. Vergleichen Sie die Meßwerte für die verschiedenen K-Linien mit den theoretisch nach dem Moseley-Gesetz berechneten.
2. Stellen Sie die Abhängigkeit

~ (Z - 1) graphisch dar. 3. Ordnen Sie die Energiewerte weiterer unbekannter Elemente in die unter 2 erstellte Graphik ein und versuchen Sie dadurch eine Bestimmung dieser Elemente.

Hinweis:
Als Trägermaterial (Unterlage) für die zu untersuchende Substanz ist Blei deshalb so gut geeignet, weil die K-Strahlung von Blei 76,5 keV beträgt und somit nicht von Am (59,5 keV) angeregt werden kann. Weiter ist darauf zu achten, daß bei ungünstiger Versuchsanordnung Compton-Streuung am Stativmaterial oder an anderen Gegenständen in der Umgebung des Präparats die Messungen verfälschen kann.
Die Energiekalibrierung erfolgt besser "von Hand" auf einem Ausdruck, da die programmunterstützte Eichung ungenauere Werte liefert.

Beispielspektren:


Das obige Spektrum zeigt die für Am241 beobachtbare Gamma-Strahlung (von Np237, einem Zerfallsprodukt von Americium) mit einer Energie von 59,5 keV. Richtet man diese Gamma-Strahlung so auf Bariumchlorid (ca. 1 Teelöffel des kristallinen Pulvers), daß die Primärstrahluing den Szintillationszähler nicht erreichen kann (Abbildung 1), erhält man die "Antwort" von Barium: und zwar die K-Röntgenfluoreszenzlinie bei 32,9 keV.



Zur Vereinfachung wurden die Röntgenfluoreszenzlinien von 4 Elementen (Zr, Ag, Sn, Ba) in einer Darstellung zusammengefaßt. Im niederenergetischen Bereich ist die vom Leybold-Programm vorgesehene Energieeichung recht ungenau, falls nur der 59,5 keV Energiewert von Am zur Eichung herangezogen wird. Abhilfe schafft hier ein zweiter Eichwert - zB. der K-Wert für Zirkon, der bei 16,0 keV liegt. Zirkonfolie findet sich im Zubehör für schulübliche Röntgengeräte und wird dort zur Monochromatisierung der Röntgenstrahlung eingesetzt.
Verwendet man eine Eichgerade mit diesen zwei Eckwerten, so lassen sich die Röntgenfluoreszenzenergieen für die Elemente Silber (Literaturwert 22,6 keV), Zinn (Literaturwert 25,8 keV) und Barium (Literaturwert 32,9 keV) recht genau zuordnen.


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